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26.10.2023

Fachworkshop zur Zwischenlandschaft am Indesee

Der Entwurf für den Rahmenplan 2.0 für den Indesee wurde bei einem ganztätigen Workshop am 24. Oktober mit rund 50 Fachleuten aus dem Rheinischen Revier diskutiert. Neben den mit dem Thema Strukturwandel befassten Beschäftigten aus den Gemeinden des Indelands waren auch Vertreter von Naturschutzverbänden und Umweltämtern, von der RWE Power AG, dem Kreis Düren sowie von der Zukunftsagentur Rheinisches Revier zum Workshop ins Technologiezentrum nach Jülich gekommen.
Die Teilnehmenden diskutierten die Herausforderungen bei der Umsetzung des Rahmenplans 2.0 für den Indesee

Dr. Benno Esser, Projektmanager für Planung und Flächen bei der indeland GmbH, begrüßte die Teilnehmenden. Er betonte, dass der Fachworkshop auf praxisorientierte Ergebnisse ausgerichtet sei: „Wir zeigen Ihnen die Pläne des AG Rahmenplan Indesee“, erklärte er, „und wir benötigen Ihre Expertise. Sie sollten uns darauf hinweisen, welche Herausforderungen Sie für die Umsetzung der vorliegenden Ideen sehen“. Er verwies darauf, dass die Fantasie der Planenden durch das Bergrecht und das Planungsrecht eingeschränkt sei.

Dr. Benno Esser (indeland GmbH) begrüßte die rund 50 Teilnehmenden des Fachworkshops
Ein Teil der Diskussionen fand im Foyer der Technologieaula im TZ Jülich statt
Vier thematische Bereiche waren vorgegeben: Wasserzugang/Stgrang, Böschungen/Bermen, Lucherberger Lagune und Bauliche Anlage
Ein gutes Verhältnis von Kosten und Nutzen war für viele Teilnehmende bei der Planung der Zwischenlandschaft wichtig
Auch Vertreter von Naturschutzverbänden und der DLRG nahmen an dem Fachworkshop teil
Die „AG Rahmenplan Indesee“

Im Anschluss gab Claas Scheele vom Landschaftsplanungsbüro RMP.SL eine kurze Einführung in die Pläne der „AG Rahmenplan Indesee“ für die Uferbereiche vor Schophoven, am künftigen Lamersdorfer Kanal, vor dem Indemann in Inden/Altdorf, an der künftigen Lucherberger Lagune sowie vor Düren-Merken. Anschaulich erklärte er, wie die Landschaft rund um die Tagebaukante bei einem Füllstand von 25 Prozent, von 50 Prozent und von 75 Prozent aussehen wird. Die Seefläche wird am Ende der Befüllung 1.295 Hektar betragen und der See wird dann 92 m tief sein.

Scheele warf einige beispielhafte Fragen auf: Sollte es schwimmende Photovoltaik-Anlagen auf dem See geben? Könnten PV-Anlagen im Bereich des Lamersdorfer Kanals für einige Jahre oder Jahrzehnte Sinn machen? Wie kann man den Strand an der Lucherberger Lagune für viele Jahre attraktiv gestalten, auch wenn er noch keinen direkten Wasserzugang hat und man nur über eine steile, 18 Meter breite Rampe ans Wasser kommt? Im Anschluss an diese Einführung wurde an vier Stellwänden intensiv zu den Themen „Wasserzugang/Strand“, „Böschungen/Bermen“, „Lucherberger Lagune“ und „Bauliche Anlage“ diskutiert.

Lenkung der Besucherströme

Völlig neue Ideen zur Gestaltung der Zwischenlandschaft waren von den Teilnehmenden nicht zu erwarten. Sie dachten vielmehr umsetzungsorientiert. Übergreifend wichtig war Vielen die Frage der Lenkung der Besucherströme: Wie sollen die künftigen Naherholungssuchenden und Touristen an den Indesee an- und abreisen? Eng damit sind die Mobilitätslösungen, die angeboten werden sollen. Das Mobilitätskonzept für das Indeland wird darauf Antworten geben. Es ist derzeit in Arbeit ist. Dr. Benno Esser: „Wir haben auch viele Anregungen zur richtigen Dimensionierung und Platzierung der Angebote für die touristische Infrastruktur erhalten. Dazu zählen etwa die Pontons, über die erste Zugänge zum Seeufer geschaffen werden sollen. Wie groß sollen sie wirklich werden? Das hängt auch davon ab, wann mit der Aufnahme des Fährbetriebs auf dem Indesee gerechnet werden kann.“ Allen Teilnehmenden war es wichtig, dass die Kosten für die einzelnen Maßnahmen zur Zwischennutzung am Indesee in einem guten Verhältnis zu dem Nutzen stehen, den sie bringen.

Weidewirtschaft am Lamersdorfer Kanal?

Für den Lamersdorfer Kanal wurden verschiedene Zwischennutzungen angedacht, erläuterte Dr. Benno Esser: „Hier könnte Weidewirtschaft stattfinden, aber es könnte auch eine Versuchsanbaufläche für die Initiative BioökonomieREVIER des Forschungszentrums Jülich entstehen.“ Es wurde auch die Frage aufgeworfen, wer denn den zwei Kilometer langen Sandstrand in den Jahren der Zwischennutzung pflegt. Zwei Vertreter der DLRG mahnten an, dass Rettungskräfte an mehreren Stellen direkt an den See kommen können müssten. Daran sollte man besonders bei der Gestaltung des Seezugangs in Aldenhoven denken. Hier müsste RWE die Böschung möglicherweise anders aufschütten als bislang geplant und es müsse einen Zuweg für Feuerwehrfahrzeuge aus Aldenhoven geschaffen werden.

Der Rahmenplan Indesee 2.0 wird nun finalisiert

„Es war ein guter Austausch“, so das Fazit von Svenja Zeimetz, Partizipationsmanagerin der indeland GmbH: „Wir hatten den Eindruck, dass wir im Entwurf zum Zwischennutzungskonzept bereits Vieles gut mitgedacht haben. Nach den Workshops mit Schülerinnen und Schülern und mit interessierten Bürgerinnen und Bürgern sowie der Online-Beteiligung fließen nun auch die Ergebnisse dieses Austauschs in die Auswertung und die Entwurfsplanung ein.“ Das Planungsbüro RMP.SL wird die vielen eingegangenen Anregungen in den kommenden Wochen ordnen und bewerten. Im ersten Quartal 2024 wird dann der Rahmenplan 2.0 dem Gemeinderat Inden zur Beratung vorgelegt. Diese informelle Planung bietet die abgestimmte Grundlage, um darauf formelle Pläne für die Gestaltung der Zwischenlandschaft auszuarbeiten.

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